Finck

Finck
Fịnck,
 
1) August von, Bankier, * Kochel am See 18. 7. 1898, ✝ Möschenfeld (heute zu Grasbrunn, Landkreis München) 22. 4. 1980; war seit 1924 Teilhaber des elterlichen Bankhauses Merck, Finck & Company, München, und Mitglied des Aufsichtsrats bedeutender Unternehmen. Finck besaß eines der größten Vermögen der Bundesrepublik Deutschland (Grundbesitz, Industriebeteiligungen).
 
 2) Franz Nikolaus, Sprachwissenschaftler, * Krefeld 26. 6. 1867, ✝ Berlin 3. oder 4. 5. 1910; Professor in Berlin; war ein bedeutender Armenologe und betrieb in Tiflis Archivstudien (Handschriftenkatalog, Literaturgeschichte). Im Sinn W. von Humboldts versuchte er Sprache als Ausdruck eines Weltbildes zu verstehen. Er wurde auch als Keltologe bekannt.
 
Werke: Die Araner Mundart, 2 Bände (1899); Lehrbuch der neuostarmenischen Literatursprache (1902); Die Sprachstämme des Erdkreises (1909); Die Haupttypen des Sprachbaus (1910).
 
 3) Heinrich, Komponist, * Bamberg 1444 oder 1445, ✝ Wien 9. 6. 1527; war vermutlich Mitglied der Hofkapelle in Krakau, 1510-14 Kapellmeister der Hofkapelle in Stuttgart, anschließend kurze Zeit Komponist der Hofkapelle Maximilians I., ab 1519 (?) des Domkapitels in Salzburg, seit 1527 Hofkapellmeister Ferdinands I. in Wien. Seine mehrstimmigen geistlichen Werke und weltlichen Liedsätze zeigen den Übergang von einer spätmittelalterlichen, meist dreistimmigen Polyphonie mit Cantus-firmus-Technik zur imitierenden Ausdruckskunst der Renaissance in einem bis zu siebenstimmigen Satz. Von den Werken Fincks sind u. a. erhalten: 4 Messen, ein Magnificat, ein Introitus, Hymnen und deutsche Lieder.
 
 
L. Hoffmann-Erbrecht: Henricus F., musicus excellentissimus (1982).
 
 4) Werner, Kabarettist, Theater- und Filmschauspieler, * Görlitz 2. 5. 1902, ✝ München 31. 7. 1978; Gründer und 1929-35 Leiter des Berliner Kabaretts »Katakombe«, dann Berufsverbot, zeitweise inhaftiert. Seit 1948 war er Leiter des Kabaretts »Die Mausefalle« in Stuttgart; er wirkte ab 1951 in Hamburg, ab 1954 in München.
 
Schriften: Neue Herzlichkeit (1931, Gedichte); Das Kautschbrevier (1938); Was jeder hören kann (1948); Aus der Schublade (1948); Finckenschläge (1953); W. Finck in Amerika (1966); Witz als Schicksal, Schicksal als Witz (1966); Alter Narr, was nun? (1972, Autobiographie); Zwischendurch (1975); Heiter, auf verlorenem Posten (1977).

Universal-Lexikon. 2012.

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